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Alarmierung um 0.08 Uhr
Wohnungsbrand
in Waldlaubersheim in der Straße "Im Winkel"
6 Einsatzkräfte unserer Einheit
+ die Einheiten Schweppenhausen und Stromberg, FEZ Stromberg
zusammen 33 Einsatzkräfte
Polizei, Rettungsdienst
Die Alarmierung
zu einem Gebäude- oder Wohnungsbrand setzt um einiges mehr Adrenalin
frei, als andere Einsätze. Auf der Anfahrt schießen unzählige Gedanken
durch den Kopf. ...ob noch Menschen im Gebäude sind? ...ob sie
wohlmöglich im Schlaf überrascht wurden? ...ob wir rechtzeitig alarmiert
wurden? ...daß wir rechtzeitig ankommen und Hilfe leisten können?
Diese Alarmierung war genau so eine. In der Nacht. Von der Sirene, App und
Melder aus dem Schlaf gerissen. Von null auf hundert in Millisekunden.
Jeder weiß, daß es jetzt besonders schnell gehen muss, dass es auf jeden
Einzelnen ankommt. Das bei Übungen angeeignete Wissen und Können muss
instinktiv abrufen werden.
Schon während der Fahrt rüstet sich der Angrifftrupp mit
Atemschutzgeräten aus, um am Einsatzort direkt auf Befehl des
Einsatzleiters arbeiten zu können. So viel zur Theorie. Bei diesem
Einsatz war die Anfahrt dafür "zu kurz". Der Einsatzort war ein
paar hundert Meter vom Feuerwehrhaus entfernt, was sich auf den Faktor
Zeit positiv auswirkte. Der Angrifftrupp war aber noch nicht fertig. Es
war auch kein vollständiger Angrifftrupp, da nur ein
Atemschutzgeräteträger verfügbar war. Ein weiteres Problem - nein kein
Problem. Gemäß Alarmierungsplan wurden unsere Nachbarwehr
Schweppenhausen und die Stützpunktwehr Stromberg ebenfalls alarmiert. So
trafen kurz nach der Erkundungsphase weitere Atemschutzgeräteträger ein,
die unseren Kameraden unterstützen konnten.
Glücklicherweise waren keine Menschen mehr im Gebäude. Es war ein
Wohnhaus mit sechs Wohnungen. Ein Kamerad, der in der Nähe wohnt, wurde
auf den Brandgeruch aufmerksam, hatte den Notruf abgesetzt und alle
Bewohner rausgeklingelt. Er hatte auch mit einem Pulverlöscher den Brand
weitestgehend abgelöscht. Wir mussten lediglich ein Glutnest und
verbranntes Material aus der Wohnung ins Freie tragen, die Wohnung mit der
Wärmebildkamera untersuchen und das Gebäude mit einem Lüfter (Einheit
Stromberg) entrauchen. Vier Erwachsene und ein Baby wurden dem
Rettungsdienst übergeben.
So gesehen, ging es noch mal glimpflich aus. Wir wünschen den Bewohnern,
dass der Rauchgeruch schnell nachlässt und sie den Schrecken gut
verarbeiten können.
Unser Wehrführer
wurde während dem Einsatz angesprochen, warum die Feuerwehr in der Nacht
mit Martinshorn fahren müsse - der Klassiker der wiederkehrenden Fragen.
Dem Mitbürger wurde kurz erklärt, warum es für das Wegerecht, zum
Eigenschutz und zum Schutz der anderen Verkehrsteilnehmer erforderlich
ist, und dass wir, wenn möglich, nachts auf das Martinshorn verzichten.
Aber in diesem Fall war es unumgänglich, da besondere Eile geboten war.
Januar
2019 DWB
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