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Im Sommer sehnen sich
alle Menschen nach Sonne und Wärme. Aber was ist mit der Natur?
Hitze und Trockenheit
sind für Wiesen und Wälder ein Risiko. In Kombination mit dem
Fehlverhalten von Mitmenschen kommt es allzu häufig zu Bränden. In
diesem Artikel möchten wir wichtige Verhaltensregeln zur Vermeidung von
Flächen- und Waldbränden, sowie die Besonderheiten eines
Waldbrandnotrufs aufzeigen.
Als
natürliche Ursache eines Waldbrandes sei der Blitzeinschlag genannt. Da
aber in unserer Region fast immer Blitz und Niederschlag zusammen
auftreten, kommt es in der Natur hierdurch in der Regel nur zu begrenzten,
kurzen Bränden, und die Feuerwehr hierbei selten zum Einsatz.
Daß durch Selbstentzündung katastrophale Brände entstehen können, wenn
nicht kurzfristig wirksame Maßnahmen ergriffen werden können, wurde
zuletzt in Russland traurige Realität.
Durch menschliche
Unachtsamkeit oder Ignoranz können rasch das sensible ökologische
Gleichgewicht, Sachwerte, Gesundheit oder gar Leben gefährdet werden.
Leider ist es nicht allen Waldbesuchern bekannt, wie man sich im richtig verhält, um Waldbrände zu vermeiden.
- Der
sorglos weggeworfene Zigarette beim Spazierengehen, aus dem fahrenden
Auto oder aus dem Zug wird keine Beachtung zugemessen.
- Das
Rauchverbot in Wäldern und waldnahen Wiesen in den Sommermonaten (Mai
- Oktober)
wird nicht beachtet.
- Das
glimmende Überbleibsel des Grillens in freier Natur wird schnell
vergessen oder gar unter trockenen Bäumen ein Lagerfeuer oder
Grillfeuer entfacht.
- Es
wird an nicht dafür vorgesehenen Plätzen, oder wegen Waldbrandgefahr
gesperrten Grillplätzen Feuer entfacht.
- Ein
Funkenflug wird als harmlos eingestuft.
- Wer
ist sich der Gefahr bewusst, die durch das auf trockenem Gras geparkte
Auto mit seiner heißen Auspuffanlage entsteht.
- Für
die wilde Müllkippe oder die Scherben, der vor Tagen oder Monaten
weggeworfene Glasflasche interessiert sich keiner. Keiner?– doch die
Sonnenstrahlen, die sich in Glasscherben gerne brechen und diese zu
einem Brennglas umfunktionieren und trockenes Gras oder anderes
brennbares Material entzünden.
Wie sie feststellen,
es ist aus Unachtsamkeit schnell geschehen – und dann kann es passieren:
etwas trockenes Material entzündet sich und breitet sich zunächst gefährlich
unbemerkt aus.
Wer in diesem kurzen
Moment die entstehende kleine Flamme austritt oder löscht, anstatt das
Weite
zu suchen, verhindert einen ernsten Brand.
Erste Löschmaßnahmen
können hierbei sein:
- Ausschlagen
oder „Auskehren“ mit frischen Nadelbaumästen
- Abdecken
der Brandstelle mit Erde, Sand, Kies oder Ähnlichem
- Löschen
mit Feuerlöschern
Sollte es Ihnen aber
nicht möglich sein, Brandbekämpfungsmaßnahmen durchzuführen, ohne sich
selbst dabei in Gefahr bringen, ist höchste Eile geboten, Hilfe zu holen
– und sich nach Möglichkeit gegen die Windrichtung in Sicherheit zu
bringen. Rufen Sie rechtzeitig Hilfe. Für die Feuerwehr beginnt bei
Trockenheit ein harter Wettlauf gegen die Zeit. Wir kommen viel lieber zu
einem erloschenen Brand, den wir nur noch gänzlich unschädlich machen,
als dass wir einem Waldbrand gegenübertreten, der aus Zurückhaltung beim
Absetzen eines Notrufs resultiert. Verständigen Sie auch dann die
Feuerwehr, wenn Sie nicht hundertprozentig sicher sind, dass von dem
„ehemaligen“ Feuer keine Gefahr mehr ausgehen kann. Im Untergrund könnte
Glut erhalten bleiben und das Feuer würde bei seinem Austreten weiter
Unheil anrichten.
Was
tun bei einem Flächen- oder Waldbrand?
Melden Spaziergänger
per Notruf 112 der Leitstelle einen Waldbrand, sollten sie ihren Standort
möglichst genau beschreiben. Es erleichtert den Löschkräften die
Anfahrt. Eine zeitraubende Suche im nicht alltäglichen und ggf. unübersichtlichen
Einsatzgebiet kann so vermieden werden.
Eine exakte Positionsangabe ist jedoch in der Natur nicht immer möglich.
Sollte kein markanter Punkt zur Orientierung in unmittelbarer Nähe des
Brandortes vorhanden sein, suchen Sie nach einem in der nahen Ferne. Je
nach Situation kann es hilfreich sein, daß Sie sich, wenn es für Sie
gefahrfrei möglich ist, zu diesem Punkt begeben und dort auf die
Rettungskräfte warten, und diese einweisen. Falls nötig, veranlassen Sie
das Räumen der Zufahrtswege. |
![](images/Walbrand01.jpg)
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Zu den 6
W-Fragen eines Notrufs kommen bei einem
Waldbrand weitere 2 hilfreiche Informationen
für die Feuerwehr hinzu:
Wieviel Fläche?
ist betroffen
Nennen Sie das Ausmaß des Brandes z.B. Meter x Meter
Welche Art? des
Brandes liegt vor
z.B. Erdfeuer (z.B. Humus), Bodenfeuer (z.B. Gräser und kleine Büsche)
und/oder Wipfelfeuer
Auf die
Einsatzfahrzeuge warten auf der Anfahrt im bewohnten, sowie im unbewohnten
Gebiet oftmals das alltägliche Problem: Zufahrtswege, im konkrete Fall
auf den Waldwegen, sind möglicherweise zugeparkt.
Aber bei Waldbränden,
und allgemein bei jedem Einsatz, zählt jede Minute – gar jede Sekunde!
Achten Sie bitte bei der Wahl ihres Parkplatzes stets darauf, dass ein LKW
(Feuerwehrfahrzeug) an Ihrem Fahrzeug vorbei fahren kann, ganz gleich, ob
innerorts oder außerorts. Sie helfen dadurch den Hilfesuchenden.
Selbstverständlich
finden wir auch einen Gesetzestext, der die Herbeiführung eines
Waldbrandes unter Strafe stellt: § 306f
des Strafgesetzbuches
§ 306f Herbeiführen
einer Brandgefahr
(1) Wer
fremde
1. feuergefährdete Betriebe oder
Anlagen,
2. Anlagen oder Betriebe der Land-
oder Ernährungswirtschaft,
in denen sich deren Erzeugnisse befinden,
3. Wälder, Heiden oder Moore oder
4. bestellte Felder oder leicht entzündliche
Erzeugnisse der Landwirtschaft, die auf Feldern lagern,
durch Rauchen,
durch offenes Feuer oder Licht, durch Wegwerfen brennender oder
glimmender Gegenstände oder in sonstiger Weise in Brandgefahr
bringt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit
Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird
bestraft, wer eine in Absatz 1 Nr. 1 bis 4 bezeichnete Sache in
Brandgefahr bringt und dadurch Leib oder Leben eines anderen
Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert gefährdet.
(3) Wer in den Fällen
des Absatzes 1 fahrlässig handelt oder in den Fällen des Absatzes
2 die Gefahr fahrlässig verursacht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
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Waldbrand
- genauer betrachtet: Was ist ein Waldbrand?
Ein Waldbrand ist
ein Brand der Bodenvegetation, der Humusschicht, Sträuchern, der
Baumrinde, Laub bzw. Nadeln von Bäumen sowie abgestorbenes Holz. Nur sehr
selten und nach längerer Einwirkung des Brandes brennt das Holz zuvor
gesunder Bäume.
Da sich das Feuer bei
ruhigen Windverhältnissen nur langsam ausbreitet, ist es ohne weiteres möglich
dem Feuer „aus dem Weg zu gehen“. Da bei Bodenbränden die Feuerfront
aus einem schmalen Saum
besteht, kann diese zur Rettung mit einem beherzten Schritt oder Sprung überquert
werden. Die dahinter liegende Fläche ist verbrannt, also ist das Feuer
dort weitgehend erloschen. Die verbrannte Fläche ist im Regelfall noch
recht heiß!
Vorsicht! Das
Szenario Waldbrand ist nicht zu unterschätzen, die Geräuschkulisse eines
Brandes, Flugfeuer, Rauchentwicklung, Schadstoffe und andere
Begleiterscheinungen, sowie persönliche Empfindungen wie Angst, die sich
zur Panik steigern kann. In Folge kann dies bei einem Waldbrand zur
gesundheitlichen Beeinträchtigung, zur Desorientierung und sogar zum
Einschließen durch das Feuer führen. Für Betroffenen heißt dies sich
unverzüglich in Sicherheit zu bringen. Für die Einsatzkräfte ist
umsichtiges Vorgehen und ständige Beobachtung der Brandentwicklung unerlässlich.
Waldbrandgefahrenindex
des Deutschen Wetterdienstes (DWD)
Der Deutsche
Wetterdienst gibt nicht nur Prognosen zu den Wetteraussichten der nächsten
Tage ab.
Er aktualisiert auch täglich eine Übersicht über die aktuelle
Waldbrandgefährdungslage in Deutschland, sowie deren Entwicklung in den nächsten
Tagen.
Auf einer Übersichtskarte
Deutschlands zeigt der DWD farblich die witterungsbedingte
Gefahreneinstufung aller Regionen.
Die witterungsbedingte Gefährdung wird durch 5 Gefahrenstufen beschrieben (1
= sehr geringe Gefahr bis 5 = sehr hohe Gefahr).
Bei Gefahrenstufe 5
besteht eine sehr hohe Zündbereitschaft und ein gefährlich hohes
Ausbreitungsrisiko.
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![Link auf eine externe Seite](images/dwd.JPG)
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Sie
erreiche die Infoseiten des Deutschen Wetterdienstes über diesen Link
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